So, liebes Bergisches Land, drei Jahre halten wir es nun schon miteinander aus. Nun bin ich an dem Punkt, wo jede gute Beziehung einmal steht: Ich möchte dich näher kennenlernen. Umso mehr freue ich mich, dass die Gelegenheit schon in den Startlöchern steht: Bergisches Land, wir werden gemeinsam etwas Neues auf die Beine stellen. Eine Veranstaltung mit dem klangvollen (wenn auch etwas sperrigen) Namen: “Marktplatz Gute Geschäfte im Rheinisch-Bergischen-Kreis”.
„Marktplatz, wie?“
Ich muss kurz ausholen: Bereits seit 2005 finden in Deutschland „Marktplätze für Gute Geschäfte“ statt. Das Konzept stammt ursprünglich aus den Niederlanden und wurde 2006 unter Beteiligung der Bertelsmann Stiftung nach Deutschland gebracht. Die Idee: Gemeinnützige Organisationen aus einer Stadt bzw. Region treffen sich für einen Abend mit regional ansässigen Unternehmen. Eine Stunde lang haben die Teilnehmenden Zeit, sich per „Speeddating“ auszutauschen und abzuwägen, inwiefern sie einander wechselseitig in ihrer täglichen Arbeit unterstützen können. Das Ziel ist, Kooperationen aufzubauen und Engagement-Vereinbarungen zu treffen, ohne dass dabei Geld fließt.
WIe läuft das in der Praxis?
Kooperationen können auf vielerlei Weise funktionieren: Ein IT-Unternehmen hilft beispielsweise beim Aufbau einer Vereins-Webseite, ein Handwerksbetrieb stellt möglicherweise Werkzeug für die Renovierung einer Kita zur Verfügung oder ein großes Unternehmen etwa bietet einer Flüchtlingsinitiative Lager-Räumlichkeiten für deren Kleiderkammer an. Geld ist tabu. Die getroffenen Vereinbarungen werden am Veranstaltungsabend schriftlich besiegelt – und als Schmankerl prämiert die Dr. Jürgen Rembold Stiftung, unser Hauptsponsor, im Folgejahr die fruchtbarsten vier Kooperationen mit einer Sonderprämie.
In Deutschland haben bereits mehr als 100 Städte und Kommunen den „Marktplatz“ auf die Beine gestellt und damit insgesamt rund 25.000 Engagement-Vereinbarungen getroffen.
Am 18. September 2019 findet erstmals der Marktplatz Gute Geschäfte im Rheinisch-Bergischen-Kreis statt – und zwar im Rösrather Schloss Eulenbroich.
Was das Projekt für mich so besonders macht
Ich liebe es – und habe ein ganz gutes Händchen dafür –, Menschen zusammenzubringen, die einander etwas zu sagen haben könnten – sowohl privat als auch im Job. Wenn daraus noch mehr entsteht – umso besser. Darüber hinaus merke ich, wie wichtig es ist, immer wieder das eigene Universum, die eigene „Blase“, zu verlassen. Der „Marktplatz“ ermöglicht genau das: Über den Tellerrand des eigenen Unternehmens bzw. des eigenen Engagements schauen und mit denen reden, an denen man sonst mitunter vorbeilebt.
Auch mich lockt der „Marktplatz“ aus meiner beruflichen Blase. Die Aufgabe, eine Veranstaltung dieser Größenordnung mitzuorganisieren, ist für mich neu. Noch nie habe ich mit einem Landrat eine Schirmherrschaft geschlossen, Sponsoren angeworben und mich mit Wirtschaftsgremien aus der Region vernetzt.
Last but not least reizt es mich, neben meiner langjährigen Einzelkämpfer-Existenz als Freiberuflerin wieder einmal Team-Luft zu schnuppern. Im Team mit Tanja Siebert (Amaidi) und Christian Gollmer (Forum für Nachhaltigkeit fürs Bergische) praktiziere ich quasi einen „Mini-Marktplatz“, denn wir alle drei kommen aus denkbar unterschiedlichen beruflichen Ecken und freuen uns wie jeck, uns so gut zu ergänzen.
Wie wird es nun weitergehen?
Aktuell sind wir in der akuten Phase der Vorbereitungen. Termin und Ort stehen fest, die Schirmherrschaft von Herrn Stephan Santelmann, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, sowie hochkarätige Sponsoren, allen voran die Dr. Rembold Stiftung aus Rösrath, sind festgezurrt. Bis zum 23.8. haben Unternehmen und gemeinnützige Organisationen aus der Region nun die Möglichkeit, sich für die Teilnahme am „Marktplatz“ zu bewerben. Vor der Veranstaltung wird es noch einen Vorbereitungs-Workshop für die Teilnehmenden geben – und dann kann es bald auch schon losgehen! Anmeldungen, Rückfragen und – jepp, auch Sponsoren, sind herzlich willkommen! Weitere Infos gibt es hier.
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